Angesichts des sich abschwächenden Wirtschaftswachstums machen sich viele Anleger Sorgen über die möglichen Auswirkungen auf Hochzinsanleihen, die in der Vergangenheit in der Regel als einer der ersten Kapitalmarktbereiche unter Druck geraten sind. Ein Blick auf die Emissionstrends zeigt jedoch, dass der Sektor kaum Anzeichen für spätzyklische Exzesse aufweist.
Die Emission von Hochzinsanleihen boomte in den Jahren 2020 und 2021, da die Unternehmen die niedrigen Zinsen nutzten, um bestehende Schulden zu refinanzieren und gleichzeitig die Laufzeiten zu verlängern. Im Jahr 2022 ist die Emissionstätigkeit bisher deutlich geringer. Auch der Umfang der Kreditaufnahme, die dazu dient, Erträge an die Aktionäre auszuzahlen oder Fusionen und Übernahmen zu finanzieren, ist im Vergleich zu früheren Zyklen gering, was darauf hindeutet, dass die Emittenten einen vorsichtigen Ansatz verfolgen.
Angesichts ihrer allgemein soliden Fundamentaldaten scheinen die Emittenten von Hochzinsanleihen viel besser positioniert zu sein, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern als in früheren Abschwungphasen. Angesichts von Renditen und Kreditspreads, die sich auf Mehrjahreshöchstständen befinden, scheint die Kompensation für Hochzinsanleihen besonders überzeugend zu sein – und die Umlaufrenditen sind in der Vergangenheit ein starker Indikator für das Gesamtertragspotenzial gewesen. Natürlich machen unternehmensspezifische Eigenschaften einen großen Unterschied, weshalb Anleger bei der Bewertung von Unternehmen und der Auswahl einzelner Emittenten besonders sorgfältig vorgehen sollten.
Für Multi-Asset-Anleger, insbesondere jene, die auf der Suche nach Einkommen sind, stellen Hochzinsanleihen einen soliden Portfoliobaustein dar. Wir sind zwar der Meinung, dass Anleger bei ihrem Gesamtrisiko vorsichtig sein sollten, aber angesichts der höheren Marktvolatilität und des sich verschlechternden Wachstums sollten Hochzinsanleihen gut in den Risikovermögensteil eines Portfolios passen.