Heute haben die anhaltenden Unterbrechungen der Lieferketten durch COVID-19, die länger anhaltende Inflation und die geopolitischen Risiken diesen Druck nur noch verschärft. Die erhöhte Nachfrage nach einer breiten Palette von Rohstoffen, die sich in weiten Teilen der Welt von COVID-19 erholt, heizt die Lage zusätzlich an. Die Anbieter haben jedoch nach wie vor Schwierigkeiten, diese Nachfrage zu befriedigen – eine Herausforderung, die unserer Meinung nach erst in einigen Jahren zu bewältigen sein wird. Diese Dynamik zwischen Angebot und Nachfrage dürfte die Preisentwicklung in Zukunft unterstützen und ist einer der Gründe, warum Rohstoffe jetzt viel attraktiver erscheinen.
Mehr Rohstoffe gewinnen an Zugkraft ... gemeinsam
Es ist schwierig, Rohstoffe als homogene Anlageklasse zu betrachten, da ihre Risiko-/Ertragsprofile – von Rohöl und Rindern bis hin zu Sojabohnen und Zink – sehr unterschiedlich sein können und überempfindlich auf Entwicklungen in ihrer eigenen Welt oder auf breiterer Ebene reagieren.
In letzter Zeit erleben wir jedoch gleichzeitig eine fundamentale Stärke bei einer Vielzahl von Rohstoffen. Insbesondere aufgrund der weitverbreiteten Knappheit befinden sich die meisten Rohstoffe derzeit in einer sogenannten Backwardation: Ihre aktuellen Preise liegen über den Preisen vergleichbarer Kontrakte für zukünftige Lieferungen, was durch positive Carry-Zahlen angezeigt wird (Abbildung).
Das deutet auf eine starke Nachfrage, ein geringes Angebot und niedrige Lagerbestände hin, was in der Vergangenheit in der Regel ein hohes Ertragspotenzial erwarten ließ. Die Backwardation bei Rohstoffen ist recht breit angelegt und umfasst 70 % des Rohstoffkomplexes – eine seit Jahren nicht mehr gesehene Breite. Eine starke und breite Backwardation ist ein gutes Zeichen für das Potenzial von Rohstoffen – sie ist die stärkste seit einem Jahrzehnt.