Was „Normalisierung“ für Multi-Asset-Anleger bedeutet
Wir gehen davon aus, dass die Normalisierung der Wirtschaftslage zu einer Rückkehr zu wachsenden Gewinnen führen wird. Während das Wirtschaftswachstum positiv war, wurden die Unternehmensgewinne im vergangenen Jahr durch Lageranpassungen, die Volatilität der Rohstoffpreise und die mangelnde operative Hebelwirkung bei Dienstleistungsunternehmen beeinträchtigt. Dieser Gegenwind hat nun nachgelassen, was unserer Meinung nach ein günstiges Umfeld für Aktien und andere Risikoanlagen schafft. Tatsächlich haben Aktien bei Zinssenkungen außerhalb von Rezessionen – was immer wahrscheinlicher wird – andere Anlagen überflügelt.
Achten Sie bei Aktien auf Wachstum und Qualität.
Die Aktien erholten sich im Jahr 2023, angeführt von einigen Tech-Namen; wir gehen davon aus, dass diese Dynamik angesichts des verbesserten Wirtschaftsbildes bis ins Jahr 2024 anhält. EU-Aktien dürften von den verbesserten Wachstumsaussichten profitieren, während eine allmähliche Erholung der Tech-Investitionen und die Aussichten für KI-US-Aktien weiter unterstützen könnten. Bei den Schwellenländern bleiben wir angesichts der gedämpften Wachstumsaussichten in China vorsichtig.
Anleihen bieten mehr Potenzial.
Anleihen erholten sich Ende 2023 und die Renditen liegen jetzt deutlich unter den Höchstständen vom Oktober. Obwohl die Märkte mehrere Zinssenkungen für 2024 eingepreist haben, sind wir der Meinung, dass Anleihen eine gute Diversifizierung bieten können, falls das Wachstum enttäuscht. In Anbetracht unserer relativ günstigen Konjunkturaussichten halten wir es für sinnvoll, bei der Allokation von Duration beziehungsweise Zinsrisiko nahezu neutral zu bleiben. Wir halten Staatsanleihen der USA und Großbritanniens für relativ attraktiv, da es dort mehr Spielraum für eine Normalisierung der Geldpolitik gibt.
Diversifizierende Anlageklassen bleiben wichtige Bausteine.
Angesichts des aktuellen Klimas halten wir ein neutrales Engagement in Rohstoffen für die beste Lösung. Die Preise sind aufgrund der gedämpften Güternachfrage und der verhaltenen Stimulierung durch China auf das Niveau vor der Pandemie zurückgegangen, obwohl die anhaltenden geopolitischen Risiken in bestimmten Szenarien ein gewisses Aufwärtspotenzial bieten könnten.
Die Pandemiezeit brachte eine außergewöhnliche Volatilität des Wirtschaftswachstums, der Inflation und der Erträge von Anlagewerten mit sich. Wir gehen davon aus, dass sich dieses Umfeld wieder der historischen „Norm“ annähern wird, was es für Multi-Asset-Anleger attraktiver machen könnte. Wie immer ist es wichtig, flexibel und selektiv zu bleiben, um den Wandel zu meistern.