Zunächst muss das Portfolio einen erheblichen Kursverlust hinnehmen – eine unbestreitbar schmerzhafte Erfahrung. Dennoch erwirtschaftet das Portfolio Einkommen, und Anleger, die dabeibleiben, können dieses Einkommen zu einer höheren Rendite reinvestieren. Das trägt dazu bei, den Kursverlust zu kompensieren und gleicht ihn schließlich ganz aus; nach zwei Jahren schreibt unser Portfolio wieder schwarze Zahlen. Und im dritten Jahr hat das Portfolio nicht nur den Stand erreicht, den es gehabt hätte, wenn die Zinsen nicht gestiegen wären, sondern es ist danach auch mehr wert und wächst schneller. Ab diesem Zeitpunkt sind Sie bessergestellt.
Unsere Faustregel lautet: Solange die Laufzeit Ihres Portfolios kürzer ist als der Anlagehorizont, werden Sie von steigenden Zinsen profitieren – egal wie stark der Zinsanstieg ausfällt.
2. Höher verzinste Anleihen hinzufügen. Anleger sollten die Duration ihres Portfolios nicht nur verkürzen, sondern einen Teil davon aus anderen Quellen als Staatsanleihen beziehen.
Anleihen, deren Rendite über jener von Staatsanleihen liegt – beispielsweise Unternehmensanleihen –, reagieren weniger empfindlich auf Veränderungen des Zinsniveaus. Das lässt sich erkennen, wenn wir die angegebene Duration einer Anleihe mit seiner empirischen Duration vergleichen. Während die angegebene Duration dazu dient, das Kursverhalten einer Anleihe bei einer bestimmten Zinsänderung vorherzusagen, beschreibt die empirische Duration das tatsächliche historische Verhalten der Anleihe bei einer Zinsänderung (Abbildung).