Es ist eine tief sitzende Anlegerweisheit, dass Risiko und Ertrag Hand in Hand gehen: Um mehr Ertrag zu erzielen, muss man mehr Risiko in Kauf nehmen. Für manche Anleger mag es daher widersinnig erscheinen, dass auch das Gegenteil der Fall ist: Sie können weniger Risiko eingehen und trotzdem den Markt langfristig schlagen.
Das Erreichen von Anlagezielen erfordert heute eine neue Denkweise. Seit dem letzten Jahr, als die Märkte durch einen Anstieg der Volatilität verunsichert wurden, sehen die Anleger einer ungewissen Zukunft mit strukturell höheren Inflationsraten und Zinsen entgegen. Makroökonomische Ungewissheit führt häufig zu instabilen Marktbedingungen, die Anleger davon abhalten können, mehr Risiken einzugehen, um ein Ertragspotenzial zu realisieren.
Das stellt viele Anleger vor ein beunruhigendes Dilemma. Ob es sich um eine Einzelperson handelt, die für den Ruhestand spart, einen Pensionsfonds, der mit Finanzierungslücken konfrontiert ist, oder eine Versicherungsgesellschaft, die sich mit strengeren Kapitalanforderungen und Herausforderungen bei der Abstimmung von Aktiva und Passiva auseinandersetzen muss – Anleger können wilde Marktschwankungen nicht tolerieren, geschweige denn die Aussicht, Geld zu verlieren. Sie müssen ihre Investitionen über einen längeren Zeitraum erhalten.
Strategien, die ausdrücklich auf die Verringerung des Abwärtsrisikos abzielen, können viele dieser Bedürfnisse erfüllen. Aktien, die bei Marktabschwüngen weniger verlieren, müssen weniger Boden gutmachen, wenn sich der Markt wieder erholt, und sind daher besser in der Lage, diese höheren Erträge in späteren Aufschwüngen wieder zu erzielen. Im Laufe der Zeit kann dieses sanftere Ertragsmuster einen Vorsprung gegenüber dem Markt erzielen.
Die sogenannte Aufwärts-/Abwärtspartizipation hilft zu erklären, wie Kapitalerhalt auf kurze Sicht tatsächlich zu einer langfristigen Outperformance führen kann. Stellen Sie sich ein hypothetisches globales Aktienportfolio vor, das 90 % jeder Marktrallye mitnimmt und bei jeder Verkaufswelle nur 70 % des Marktes verliert. Wie sähen die langfristigen Erträge dieses Portfolios aus?
Man könnte meinen, es würde schlechter abschneiden als der Markt; dem ist aber nicht so. Wie die nachstehende Abbildung zeigt, hätten 100 US-Dollar, die 1986 in dieses Portfolio investiert wurden, bis 2022 ein Kapital von mehr als 4.541 US-Dollar aufgebaut und die Auf- und Abwärtsbewegungen des Marktes glatter überstanden. Das ist ungefähr das 2,8-Fache des vom MSCI World Index erwirtschafteten Kapitals.
Es ist nicht einfach, ein Portfolio zu erstellen, das bei Markterholungen mehr Gewinne erzielt, als es bei Abschwüngen im Laufe der Zeit verliert. In diesem Beitrag erklären wir, warum das Geheimnis für die Ausschöpfung des 90 %/70 %-Potenzials in der Suche nach qualitativ hochwertigen Aktien mit stabilen Handelsmustern und attraktiven Preisen liegt (QSP).