US-Wachstumswerte wurden vom letztjährigen Kurseinbruch hart getroffen, wobei die Mega-Caps fast die Hälfte des Marktrückgangs ausmachten. Die veränderten Marktstrukturen bedeuten nun, dass Anleger ein breiteres Spektrum an Erholungskandidaten abdecken können, und das bei geringerem Benchmark-Risiko.
Die sogenannten FAANGM-Aktien – Meta Platforms (Facebook), Apple, Amazon, Netflix, Alphabet Inc. (Google) und Microsoft – haben die Wertentwicklung des Marktes mehrere Jahre lang dominiert. Auf ihrem Höchststand im Januar 2022 machte die FAANGM-Gruppe 36 % der Russell-1000-Growth-Benchmark aus, Ende letzten Jahres waren es nur noch 29 % (Abbildung).
Größerer Pool für Wachstumsanleger
Zwar liegt das Gesamtgewicht der größten Unternehmen immer noch über dem Niveau vor der Pandemie. Doch wenn die Marktkapitalisierung von Aktien im Gesamtwert von 7 Billionen US-Dollar nur um wenige Prozentpunkte sinkt, öffnet das die Tür für ein breiteres Spektrum von Unternehmen mit widerstandsfähigen Geschäftsmodellen, solider Profitabilität und attraktiven Wachstumsaussichten, deren Aktien in konjunkturell schwierigen Zeiten dennoch eine gute Wertentwicklung aufweisen können.
Mitte Februar beispielsweise erzielte der Russell 1000 Growth eine Vermögensrendite (ein wichtiges Maß für die Profitabilität) von 16,2 % und ein Umsatzwachstum von 9,6 %. Wenn man Apple aus dem Index herausnimmt, sinkt die Profitabilität, aber das Wachstum steigt sogar. Und wenn man die gesamte FAANGM-Kohorte herausnimmt, ist die Profitabilität unserer Ansicht nach immer noch recht attraktiv und das Wachstum weitgehend unverändert.
Verbessertes Umfeld für die Risikobudgetierung
Natürlich werden einige Mega-Caps ihre dominante Stellung behalten und weiterhin attraktive Anlagemöglichkeiten bieten. Passive Portfolios werden jedoch gezwungen sein, die gesamte Kohorte zu besitzen. Wir sind der Meinung, dass jedes Unternehmen einzeln bewertet und in Positionen gehalten werden sollte, die der Anlagephilosophie und -disziplin eines Portfolios entsprechen. In einem Umfeld strukturell höherer Inflation und Zinsen ist eine erhöhte Selektivität unerlässlich, um Unternehmen mit robusten langfristigen Wachstumsaussichten zu identifizieren.
Durch eine Positionierung jenseits der Mega-Caps können Portfoliomanager auch ihre Risikobudgetierung verbessern. Eine breitere Benchmark reduziert den Tracking Error von Portfolios mit einer starken Untergewichtung von Mega-Caps.
Die Moral von der Geschicht’? Portfolios, die eine zukünftige Marktführerschaft anstreben, sollten sich nicht auf die Gewinner von gestern verlassen, um die Erträge von morgen zu erzielen.