In den vergangenen zehn Jahren haben Staatsanleihen meist positive Erträge und eine gewisse Stabilität in Multi-Asset-Portfolios gebracht. Doch seit Ende 2021 sind sie viel volatiler geworden, während die Märkte die Umstellung der Zentralbanken auf eine straffere Geldpolitik verarbeiten.
Die Volatilität von US-Treasuries beispielsweise liegt deutlich über dem Normalwert – und sogar über der von Hochzinsanleihen. Dieses Szenario erfordert von den Anlegern einen dynamischen Ansatz für das Management des Zinsrisikos, gemessen an der Duration. Wenn Staatsanleihen unbeständig sind, wie sie es über weite Strecken des Jahres 2021 und bis ins Jahr 2022 waren, ist es sinnvoll, sich von der Duration abzuwenden, um die Gesamtvolatilität des Portfolios zu steuern.
Zwar könnte die Volatilität der Zinsen weiter zunehmen, doch rechnen die Märkte jetzt mit einer Reihe von Zinserhöhungen in den USA, was das Abwärtsrisiko für US-Treasuries verringert. Es ist möglich, dass sich die Volatilität bei Staatsanleihen allmählich wieder normalisiert, was dazu beiträgt, die Rolle dieser Anlagen als Quelle der Diversifikation wieder zu stärken.
In der Zwischenzeit dürfte die Volatilität an den Unternehmensanleihenmärkten zwar zunehmen, aber angesichts der starken Fundamentaldaten von Unternehmensemittenten und der niedrigen Ausfallquoten unterdurchschnittlich bleiben. Unserer Ansicht nach macht das Unternehmensanleihen zu einer attraktiven Renditequelle im heutigen Umfeld und in einem Bereich, der für ein zusätzliches Engagement in Multi-Asset-Portfolios infrage kommt.
Fazit: Bei Multi-Asset-Anlagen darf die Portfolioallokation nicht stillstehen, wenn eine ereignisreiche Zeit vor uns liegt.