Höhere Anleiherenditen begünstigen anderen Mix
Auch wenn das Jahr für Anleihen langsam anlief, werfen festverzinsliche Anlagen heutzutage deutlich mehr Rendite ab als in den vergangenen Jahren und dürften einen lange erwarteten Schub erfahren, wenn die Zinssenkungen schließlich stattfinden. Für Anleger, die Erträge und Wachstum kombinieren wollen, kann eine Multi-Asset-Strategie mit der Ertragskraft von Anleihen und dem Wachstumspotenzial von Aktien unserer Meinung nach eine leistungsstarke Kombination darstellen.
Doch mit Blick auf die veränderte gesamtwirtschaftliche Lage und das veränderte Marktumfeld bedarf der Mix, der sich in der Vergangenheit bewährte, unseres Erachtens einer Neuausrichtung auf die heutigen Gegebenheiten.
Die Anleiherenditen bewegen sich nicht mehr nahe der Talsohle wie noch Mitte 2020, als die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen bei gerade mal etwas mehr als einem halben Prozent lag. Heute fällt sie mit 4,5% über siebenmal so hoch aus. Auch andere Anleihen haben den Kurs in Richtung höherer Renditen eingeschlagen, sodass Income-Anleger sich nicht so weit in risikoreichere Anleihesegmente vorwagen oder allzu bemüht nach alternativen Renditequellen suchen müssen, um attraktive Erträge zu generieren. Dies ist vor allem deshalb von Bedeutung, da wir uns wohl in den letzten Phasen des Konjunkturzyklus befinden dürften.
Geringere Abhängigkeit von Erträgen aus Aktienengagements
Aufgrund der gegenwärtig so attraktiven Anleiherenditen ist es aus unserer Sicht viel weniger als in der Vergangenheit notwendig, zur Generierung von Erträgen auf Aktien zu setzen (Abbildung). Vor fünf Jahren, als das Umfeld noch von niedrigeren Renditen geprägt war, tendierten Aktienallokationen im Rahmen von Multi-Asset-Ansätzen typischerweise stark zu Aktien mit Dividendenausschüttung – also etwa zu Versorgungsunternehmen, Basiskonsumgütern, Energieunternehmen und ähnlichen Werten –, um aus dem Aktienbaustein zusätzliche Erträge herauszuholen.