Historische Analysen sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse.
Stand: 11. September 2024 | Quelle: EPFR und AB
Market Matters
Bei Mittelzuflüssen von über 570 Milliarden USD waren Geldmarktfonds 2024 der klare Favorit unter den Anlageklassen. Wird sich das wegen des langfristigen Anlageausblicks ändern?
Stand: 11. September 2024. Quelle: EPFR
Nach Jahren der Nullzinspolitik waren Anleger jüngst wieder in der Lage, mit Barmitteln ansehnliche Erträge zu erwirtschaften. Dreimonatige US-Treasuries haben über weite Strecken des vergangenen Jahres eine Rendite von über 5% verzeichnet, die damit deutlich über dem Durchschnitt der letzten 15 Jahre lag.* In den vergangenen sechs Monaten haben Geldmarktfonds jedoch erstmals wieder Abflüsse verzeichnet. Sie fallen zwar deutlich geringer aus als die Zuflüsse in den letzten Jahren, könnten aber ein Zeichen dafür sein, dass sich die Anleger mehr von anderen Anlageklassen versprechen.
Die Zuflüsse in Aktien- wie auch Anleihenfonds sind in diesem Jahr gestiegen, wobei globale Aktienfonds im bisherigen Jahresverlauf Mittelzuflüsse in Höhe von 390 Milliarden USD verzeichnet haben.* Die Zuflüsse in Aktien, die vor allem auf die USA entfallen, gehen zum Teil auf die Hoffnungen auf mit der KI erzielte Gewinne, aber auch auf die umfangreiche haushaltspolitische Unterstützung sowie die Vermeidung einer Rezession zurück. Diese Situation sorgt bei einigen Anlegern jedoch für Bedenken hinsichtlich der Bewertungsniveaus, zumal die Zinsen über längere Zeit hoch bleiben.
* Stand: 11. September 2024. Quelle: Bloomberg und EPFR
Historische Analysen sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse.
Stand: 11. September 2024 | Quelle: EPFR und AB
Angesichts der hohen Cash-Renditen wurde uns letztes Jahr oft folgende Frage gestellt: Wenn sich mit risikofreien Vermögenswerten Erträge von über 5% erzielen lassen, warum sollten dann überhaupt andere Anlagen in Erwägung gezogen werden?
Zugegeben, es bestehen für Anleger, die sich über die Aktienbewertungen sorgen, aus taktischer Sicht gute Gründe für Engagements in Barmitteln oder zumindest anderen festverzinslichen Instrumenten. Diese Argumente ändern sich aber über längere Zeiträume hinweg. Wir gehen davon aus, dass sich die Inflation auf einem über ihrem Durchschnittswert der vergangenen 30 Jahre liegenden Niveau einpendeln wird. Dies ist durch drei Megatrends bedingt: eine alternde Gesellschaft, die Deglobalisierung und die Kosten der Energiewende.
In einer Welt mit strukturell höherer Inflation werden die meisten Anleger ihr Hauptaugenmerk darauf richten, ihre Kaufkraft zu erhalten. Unseres Erachtens werden sie höhere Risiken eingehen müssen, um dies zu bewerkstelligen. Die Notwendigkeit, ein höheres Anlagerisiko einzugehen, um das größere Problem eines Kaufkraftverlusts zu umgehen, wird für die Art und Weise, wie sich die Anleger an das neue Anlageumfeld anpassen, eine entscheidende Rolle spielen.
Für Aktienanlagen spricht vor diesem Hintergrund nicht etwa deren jüngst starke Entwicklung (vor allem in den USA), sondern vielmehr die Tatsache, dass sie auf lange Sicht mit den besten Inflationsschutz bieten. Solange die Inflation keine extremen Ausmaße annimmt, sind die Unternehmen in der Lage, ihre Gewinne auf realer (oder inflationsbereinigter) Basis zu steigern, indem sie die Kosten an die Verbraucher weitergeben. Dies bedeutet, dass sie über das Potenzial verfügen, positive reale Erträge zu erzielen.
Solange die Inflation keine extremen Ausmaße annimmt, sind die Unternehmen in der Lage, ihre Gewinne auf realer (oder inflationsbereinigter) Basis zu steigern.
Seit den 1960er-Jahren haben US-Aktien einen annualisierten Ertrag von 10,3% erzielt. Bei Barmitteln waren es 4,4%, während sich die Inflation auf 3,75% belief. Aktien stellen zweifelsohne eine wesentliche Säule für den langfristigen Vermögensaufbau dar.
Die Aktienerträge dürften künftig niedriger ausfallen als in der jüngsten Vergangenheit. Geschuldet ist dies den über dem Durchschnittswert liegenden Ausgangsbewertungen und einem deutlich weniger günstigen Makroumfeld. Dennoch rechnen wir im Laufe des nächsten Jahrzehnts weltweit mit einem nominalen Ertrag von 7%, der nach wie vor einen erheblichen Aufschlag gegenüber dem historischen Ertrag von Barmitteln bieten und gleichzeitig höher ausfallen würde als die Inflation. Barmittel dürften indes nur einen mit der Inflation vergleichbaren Ertrag abwerfen.
Unternehmen sorgen mit ihren Aktienrückkaufprogrammen selbst für eine starke Nachfrage nach Aktien. In den vergangenen zehn Jahren entfielen die meisten Käufe von US-Aktien auf Firmen, die damit die Nachfrage aufseiten der Anleger übertrafen – und es zeichnet sich keine Trendwende ab. Unserer Ansicht nach stellt dieser schrittweise Rückgang des Aktienangebots einen zusätzlichen Positivfaktor dar.
Aktuelle Prognosen sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse.
Quelle: AB. Stand: 1. Oktober 2024
Die höheren Renditen werden nicht dauerhaft Bestand haben, weshalb Barmittelanlagen an Attraktivität einbüßen werden.
Die USA haben mit einem Zinsschritt von 50 Bp. im September Zinssenkungen eingeleitet. Die Zinsen dürften im Laufe des nächsten Jahres weiter sinken. Dieser Prozess wird ein Engagement in Barmitteln weniger attraktiv machen.
Historische Analysen und aktuelle Prognosen sind keine Garantie für künftige Ergebnisse.
Stand: 19. September 2024. Quelle: Bloomberg
Barmittel können auf kurze Sicht zwar eine Option für Anleger darstellen, die Bedenken bezüglich hoher Bewertungen hegen. Auf lange Sicht sollten Anleger aber eine Umschichtung in risikoreichere Anlagen in Erwägung ziehen, um das größere Risiko eines Kaufkraftverlusts zu mindern. Daher glauben wir, dass Aktien auch weiterhin einen wesentlichen Bestandteil der Portfolios von Anlegern darstellen werden, die einen Vermögenszuwachs anstreben.
Market Matters
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In diesem Dokument zum Ausdruck gebrachte Meinungen stellen keine Recherchen, Anlageberatungen oder Handelsempfehlungen dar und spiegeln nicht notwendigerweise die Ansichten aller Portfoliomanagementteams bei AB wider. Die Einschätzungen können sich im Laufe der Zeit ändern.
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